Die Multifokallinse ermöglicht eine größere Brillenunabhängigkeit im Fern- und Nahbereich.
Vorteil: Viele Patienten kommen ganz ohne Brille zurecht.
Mögliche Nachteile: Erhöhte Blendempfindlichkeit, Lesen schwierig bei ungünstigen Lichtverhältnissen, gelegentlich wird doch noch eine Brille benötigt.
Hinweis: Bei Vorliegen weiterer Augenerkrankungen (z.B. Makuladegeneration) wird von einer Multifokallinse abgeraten
Neu: Linsen mit erweiterter Tiefenschärfe = die besseren Multifokallinsen?
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Linsen mit erhöhter Tiefenschärfe (EDOF-Linsen, z.B. Eyhance Fa. Johnson&Johnson) ermöglichen eine höhere Brillenunabhängigkeit gegenüber monofokalen Standardlinsen. Die maximale Sehschärfe wird ohne Brille im Bereich von Ferne bis 70 cm erreicht, oft ist durch geschickte Abstimmung beider Augen aber auch Lesen ohne Brille möglich.
Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie z.B. beim Autofahren wirklich keine Brille brauchen größer als bei Multifokallinsen oder Standardlinsen (die optischen Eigenschaften dieser Linse erhöhen die „Treffergenauigkeit“). Unseres Erachtens nach ist aber der entscheidende Vorteil dieser Linse, dass sie nach den bisher vorliegenden Studien und eigenen Erfahrungen nicht die Nebenwirkungen der Multifokallinse hat und sich hinsichtlich Blendung und Kontrastsehen sehr gutartig verhält.
Die Augenklinik am Klingenberg war im Herbst 2014 die erste Einrichtung in Schleswig-Holstein, die Edof Linsen eingeführt hat. Die Entscheidung für oder gegen eine Multifokallinse soll man sich nicht leicht machen, denn die neue Linse verbleibt ein Leben lang im Auge. Die Augenklinik am Klingenberg verfügt über alle diagnostischen Methoden um eventuelle Unverträglichkeiten einer Multifokallinse im Vorwege auszuschließen. Mit der Pentacam-Scheimpflugkamera wird eine Diagnostik der Vorder- und Rückfläche der Hornhaut an 100000 Messpunkten gemacht um Hornhautverkrümmungen und -unregelmäßigkeiten einzuschätzen. Eine computergestützte Endothelzellkamera kann Versorgungsschwächen der Hornhaut ausschließen, die unter Umständen Jahre nach der Operation Probleme machen könnten. Die OCT-Technik ermöglicht eine sichere Einschätzung der Netzhautfunktion und die Laservermessung des Auges eine genaue Berechnung der neuen Linse. Zusätzlich versuchen wir mit einem Fragebogen, der auch psychologische Aspekte einschließt, die individuelle Akzeptanz einer Multifokallinse sicherzustellen .
Siehe auch Laser-Diagnostik
Bei Multifokallinsen ist die exakte Zentrierung der Linse auf die Blickachse des Patienten wichtiger als bei Standardlinsen. Um die Zentrierung der Linse zu optimieren wenden wir als erste Einrichtung im Lübecker Raum die neue Technologie des Verion-Systems der Fa. Alcon an (siehe unter „Hornhautverkrümmung“).
* ist mit Mehrkosten verbunden, über die wir Sie gern informieren